Ö1 | WOLFGANG POPP

Aus so einem Thema hätte leicht eine langatmige Betroffenheitsstudie werden können, Arash T. Riahi stellt aber gerade nicht die Schicksale der Frauen aus, sondern nimmt statt dessen Teil an ihrem Alltag. Ganz nah kommt er seinen Protagonistinnen mit seiner sensiblen und lyrischen Kamera und das hat gleichzeitig Witz und Tiefe.

Arash T. Riahi macht einen Film mit den Frauen und nicht über sie.

 

DER STANDARD | Isabella Reicher

Wie in anderen dokumentarischen Arbeiten des Regisseurs und Produzenten (Die Souvenirs des Herrn X; Exile Family Movie) ist auch hier beeindruckend, wie buchstäblich einem, Menschen und ihre Geschichten nahegebracht werden.

 

PRESS-PLAY

http://www.press-play.at/2013/02/28/nerven-bruch-zusammen/

Außergewöhnlich respektvolle Dokumentation über Frauen am Rande der Gesellschaft, hoffnungsvoll und traurig schön.

 

wieninternational.at | Interview mit Arash T. Riahi

http://www.wieninternational.at/de/aktuell/hoffnungsvoll-auch-ohne-happy-end-de

wieninternational.at fragte den Regisseur im Interview, wie man sich beim Dreh in so einer intimen Umgebung verhalten muss, welche seine berührendsten Erlebnisse im Haus waren und was es mit dem Filmtitel „Nerven Bruch Zusammen“ auf sich hat.

 

VIENNA.AT

http://www.vienna.at/nerven-bruch-zusammen-kritik-zum-film/3502182

In sehr persönlichen Bildern lässt er die Frauen selbst zu Wort kommen und berichten, begleitet ihr Leben, ihre Erfolge und Rückschläge, ohne jemals zu kommentieren oder zu werten.

 

FILMERING

„Nerven Bruch Zusammen“ wirft einen ehrlichen Blick auf tragische Schicksale österreichischer Frauen. Hinter der heilen Fassade unserer Gesellschaft bröckelt es  gewaltig und gerade die Schicksale obdachloser Frauen werden geschickt aus der kollektiven Wahrnehmung ausgeblendet. Regisseur Arash T. Riahi versucht diesen unerhörten Frauen eine Arena der Artikulation zu geben und verhilft ihnen, durch einen stimmungsvollen Film zu einer neuen Sichtbarkeit. Nicht anklagend und erklärend, sondern mit ästhetischem Akzent.

Riahi lässt durch seine behaglich inszenierten Bilder vor allem die gezeichneten Körper der betroffenen Menschen sprechen. Ganz einfühlsam schwebt die Kamera durch das Wohnheim und porträtiert die darin lebenden Frauen und ihre sich ständig wiederholenden Schicksale.

 

Der Standard | Dominik Kamalzadeh

http://derstandard.at/1332323551056/Neue-Filme-Genrewechsel-als-Alltag

Vom Spielfilm (Ein Augenblick Freiheit) zurück zum Dokumentarfilm wechselte Arash T. Riahi. Nerven Bruch Zusammen ist ein schöner Beleg für die Beständigkeit eines Werks, egal welche Form es annimmt. Die Qualität, sich seiner Protagonisten mit Großzügigkeit anzunehmen, ohne ihnen Freiheit zu rauben, findet sich in diesem Film über die Bewohnerinnen eines Wiener Frauenhauses in besonderem Maße. Die ältesten Aufnahmen stammen von 2000, als Riahi dort Zivildienst geleistet hat. Nun nimmt er sich Frauen von damals sowie Nachfolgerinnen an. Man begegnet Menschen in Not und Verzweiflung, aber auch mit Kampfgeist. Zugleich offenbaren sich Muster, die einen größeren Zusammenhang dieser geschlechterspezifischen Lebenssituationen erkennen lassen.

 

Kleine Zeitung

„Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“ Ein Kästner-Zitat an der kahlen Wand im Übergangsheim für Frauen. Nach zehn Jahren ist Arash T. Riahi dorthin zurückgekehrt. In sanften und niemals wertenden Bildern lässt er die Frauen von damals und heute erzählen: von Abgründen, Alltagsleid und Hoffnung.

 

Augustin | Dagmar Haier

Die Geschichten wiederholen sich

Arash T. Riahis einfühlsame Dokumentation über die Bewohnerinnen des Hauses Miriam, ein Übergangswohnheim der Caritas für obdachlose Frauen, führt uns einen Mikrokosmos der dramatischen Schicksale vor Augen und kommt dabei sehr gut ohne Betroffenheitsduselei aus.

[gesamten Artikel als PDF downloaden]

 

Schnitt | Christine Dériaz

http://www.schnitt.de/234,7057,01

Der neue Film von Arash T. Riahi Nerven Bruch Zusammen ist eine liebevolle, behutsame Annäherung an Frauen am Rande der Gesellschaft. Arash zeigt Bewohnerinnen eines Wiener Übergangswohnheims für obdachlose Frauen, in dem er vor zehn Jahren seinen Zivildienst abgeleistet hat. Durch die langsam, fast fließenden Kamerabewegungen entsteht der Eindruck, man bewege sich auf leisen Sohlen durch das Haus, um dann zu schauen, wo man zuhören, wo man teilhaben darf, am Leben, an den Problemen der Frauen. Und auch wenn die Kamera nah ist wirkt sie nie aufdringlich, sie wahrt, trotz Nahaufnahmen, eine Distanz, die das Interesse, die Neugierde des Zuschauers befriedigt, ohne den Protagonisten ihre Würde, ihre Privatheit zu nehmen, ohne sie bloßzustellen, aber auch ohne auf plumpe Art um Mitleid zu heischen.

 

FM4 | Maria Motter

Es muss nicht immer schwer sein, um Bedeutung zu haben.

Ein Ringen um Selbstbehauptung prägt auch Arash T. Riahis neuen Film „Nerven Bruch Zusammen“. Nach dem bewegenden Drama „Ein Augenblick Freiheit“ kehrte Arash T. Riahi mit der Kamera an den Arbeitsplatz seiner Zivildienstzeit zurück: In einem Wohnheim für obdachlose Frauen in Wien haut das Leben draußen die Bewohnerinnen immer wieder in die Goschn. Bei aller Tragik: „Nerven Bruch Zusammen“ ist trauig, doch die Doku ist unterhaltsam und zieht einen nicht runter. Sie erzählt Lebensrealitäten, die einem sonst bevorzugt reißerisch präsentiert werden.

Unter den Frauen, die in „Nerven Bruch Zusammen“, ihre Geschichte mit dem Kinopublikum teilen, ist Rula. Der Papa ihres Söhnchens hat sich ins seine Heimat Algerien verabschiedet. Ob auf Nimmerwiedersehen, das weiß man als Zuschauer noch nicht und bangt mit Rula. Zwei Söhne aus einer früheren Ehe hat ihr damaliger Mann mit sich genommen. Die junge Frau kam selbst aus Syrien nach Wien. Was ihre Familie von Alleinerzieherinnen hält, erfährt man beim ernsten Teegespräch im Kreis der Verwandtschaft. Diese Rula trägt ein Kopftuch vor Dankbarkeit über ihr Söhnchen und gibt noch mehrere Antworten auf Projektionen, die einem als ach so toleranter Mitteleuropäerin manchmal in den Sinn kommen.

Die Geschichte Rulas entwickelt sich zu einem Krimi. So sehr gelingt es Arash T. Riahi, einem diese Frauen und ihre Geschichten näher zu bringen. Als Svetlana, die unter mehreren Stimmen in ihrem Kopf und unter extremer Müdigkeit durch die Medikamentation leidet, am Ende im Heißluftballon abhebt, schauen die Umsitzenden geradeaus. Da baut sich gerade Tränenflüssigkeit in den Augäpfeln auf, lieber stillhalten, bevor sie loskullern kann.

 

Movienerd.de | David Rams

http://www.movienerd.de/specials/diagonale-12-tag-1/

Aus Respekt vor der Lebenskrise

Leere ist in Arash T. Riahis (bekannt vor allem durch Ein Augenblick Freiheit) neuestem Dokumentarfilm Nervenbruch Zusammen eigentlich kein Thema. Riahi wirft einen sehr persönlichen und höchst respektvollen Blick auf die Schicksale mehrerer Frauen, die in einem Übergangswohnheim für obdachlose Frauen hausen, und verfolgt ihre Schicksale in einem Zyklus von mehreren Monaten. Den Ausgangspunkt für die Dokumentation bildet das Filmmaterial, das der Regisseur vor 10 Jahren während seinem Zivildienst vom Übergangswohnheim gefilmt hat. 10 Jahre später sind die Schicksale natürlich gänzlich andere, doch der Blick der Bewohnerinnen in eine bessere Zukunft mindestens genauso ungewiss und unsicher wie auch schon damals. Riahi inszeniert das Wohnheim zunächst als einen abgeschotteten Raum, der jedoch keinesfalls einengt oder einsperrt, sondern einen nötigen Schutzort bietet. Bemerkenswert ist die starke Kameraarbeit, die immer sehr nah an den Protagonistinnen ist, es jedoch auch schafft sich vom Geschehen in den nötigen Szenen zu distanzieren (besonders eindrucksvoll in der Episode von Rula Sham). Dramaturgisch geschickt verbindet Riahi die einzelnen Schicksale und verliert dabei nie das richtige Tempo aus den Augen: Nerven Bruch Zusammen ist ein liebevoller Film über Frauen, die ihre Lebenskrise als Anlass sehen sich selbst mit ihrem Leben zu konfrontieren und in der Gemeinschaft Stärke zu finden.

 

ORF On | Familiengeschichten, Nervenzusammenbrüche

http://orf.at/diagonale/stories/2526328/

Ein Ringen um Selbstbehauptung, wenn auch anderer Art, prägt ebenso Arash T. Riahis neuen Film „Nerven Bruch Zusammen“. Nach dem bewegenden Drama „Ein Augenblick Freiheit“ kehrte er mit der Kamera an den Arbeitsplatz seiner Zivildienstzeit zurück: In einem Wohnheim für obdachlose Frauen in Wien versetzt das Schicksal Bewohnerinnen immer wieder schwere Schläge.

 

Radiosendung Radio Orange | Chris Haderer

Bearbeitete Version der Radiosendung „Saal B. Das Filmjournal von Radio Augustin“ vom 19. November 2012
(ausgestrahlt bei Radio Orange 94.0).  Gestaltung: Chris Haderer (http://www.lunasteam.com/).

http://www.youtube.com/watch?v=XKdup_lHKcI